31.Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe: Gedenken und Neuanfang

Am Mittwoch, 26.April, ist der 31. Jahrestag der Reaktor-Katastrophe. Viele haben das schon längst vergessen, aber an zahlreichen Orten  in Deutschland und Osteuropa wird in Gottesdiensten, Zeitzeugengesprächen oder Ausstellungen der Opfer und der nicht enden wollenden Folgen für die Menschen in den betroffenen Regionen der Weißrusslands, der Ukraine und Russlands gedacht.
Gemeinsames Ziel: Die Erinnerung wachzuhalten und an einer gemeinsamen Zukunft zu arbeiten, in der auf riskante Technologien verzichtet wird. Ein gutes Beispiel dafür ist das Kindererholungszentrum Nadeshda. Dort heißt das Ziel: 100 % erneuerbare Energien. Nach intensiven Vorbereitungsarbeiten soll Ende Mai mit dem Bau einer großen Photovoltaik-Anlage begonnen werden. Gesucht werden noch weitere Sponsoren.

Im Herbst soll dann die 600 kw Photovoltaik-Freiflächenanlage  in Betrieb gehen. Der Genehmigungsprozess ist in der Endphase. Mitte Mai wird die Baugenehmigung erwartet. Der Bau, der von erfahrenen Spezialisten aus Deutschland vorbereitet und begleitet wird, wird rund 800 000 Euro kosten. Bereits finanziert sind rund 600 000 Euro.  Für die restlichen 200 000 Euro wurden noch weitere Sponsoren gesucht. Ein weiteres Ziel ist, durch die 1,7-fache Einspeisungsvergütung, die der Staat zugesagt hat, eine zusätzliche stabile Einnahmequelle fürs Zentrum zu erschließen.
Die „Freunde der Kinder von Tschernobyl Württemberg“ e.V. unterstützen das Projekt auch dieses Jahr mit einem größeren Betrag.
Wer Interesse hat, das weißrussische Leuchtturmprojekt für Erneuerbare Energien und Menschlichkeit zu unterstützen, ist herzlich eingeladen zu helfen.
Spendenkonto: Evangelische Bank Stuttgart
IBAN:  DE 61 5206 0410 0000 415910 BIC: GENODEF1EK1
Stichwort, „Solarsolidarität“

Schon in den vergangenen Jahren wurde in Nadeshda an der Energiewende gearbeitet. Mit Solarkollektoren und selbst geerntetem Totholz werden alle Gebäude auf dem 2,5 Hektar großen Areal mit Wärme und mit warmem Brauchwasser versorgt. Das Holz wird von der Holzbeschaffungsbrigade auf staatlich zugewiesenen Grundstücken geerntet. Gesunde Bäume werden nicht gefällt, es gibt in der Umgebung ausreichend Flächen, die von Windbruch befreit werden müssen. Übernehmen das die Nadeshda Mitarbeiter, ist dem Kinderzentrum gedient, weil Holz für die langen russischen Winter eingelagert werden kann und der weißrussische Staat dies nicht selbst tun muss. Das Holz kann in Ruhe trocknen, so dass eine optimale Verbrennung garantiert ist, bei minimalem CO2 Ausstoß.

Holzhackschitzel-Heizkessel

Um das Holz noch effektiver nutzen zu können, wurde 2015 ein neuer Kesselraum mit einem 1.2 MW Hackschnitzelkessel in Betrieb genommen. Mit dessen Inbetriebnahme kann sich  das Kinderzentrum  zu 100 % mit regenerativer Wärme versorgen.
Gleichzeitig konnte 2016 durch den neuen Kessel der Verbrauch an Brennstoff im Vergleich zu den Vorjahren wesentlich verringert werden. Außerdem wurden in allen Gebäuden Wärmezähler installiert, mit denen eine genaue Kontrolle des Verbrauchs möglich wird.

 

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