„Trotz eines holprigen Beginns war für das Kindererholungszentrum Nadeshda das Jahr 2016 erfolgreich, nicht nur was den Verlauf der Kindererholung betrifft sondern auch das Finanzielle. Wir haben einen kleinen Überschuss gemacht, was in derartig schwierigen Zeiten kaum zu erwarten war.“ Das war das Resümee, das die Vertreter von Nadeshda bei einem Besuch am 11. Februar in Ludwigsburg zogen.
Zu Gast bei den „Freunden der Kinder von Tschernobyl Württemberg“ waren Direktor W. Makuschinsky und Dr. A. Ruchlja sowie die Vorsitzende der „Freunde von Nadeshda Deutschland“(Frankfurt/M.) Dr.A. Sahm. Das Dreiergespann informierte über die aktuellen Entwicklungen und Planungen. „Wir sind Euch sehr dankbar, dass Ihr Württemberger durch Euren Beitrag 2016 insgesamt 332 Kindern aus den belasteten Gebieten Wetka und Gomel eine je 24-tägige Erholung im Zentrum ermöglicht habt. Das hat den Kindern sehr gut getan. Und auch die Rückmeldungen waren durchweg positiv. Genauso begeistert waren die begleitenden Lehrerinnen.“
Insgesamt seien über 8500 Personen in Nadeshda zu Gast gewesen, darunter ca. 7000 Kinder. Zunehmend kämen auch behinderte Kinder in Begleitung ihrer Eltern. Auch von Erwachsenen werde das Zentrum gerne besucht. In Zeiten, in denen Nadeshda nicht voll ausgelastet ist, ist das eine willkommene zustätzliche Einnahmequelle.
In Spitzenzeiten seien rund 850 Kinder und Begleitpersonen zu Gast, nicht nur im Zentrum selbst sondern auch im Zeltlager am Wiljeka-See oder im neuen Feriendorf „Wilia“, das an das Zentrum angrenzt und vom Staat dem Zentrum übereignet wurde.
Um der hohen Belegungsquote und den staatlich vorgegebenen Standards für Behinderte gerecht zu werden, würden die Gruppen-und Gästehäuser Schritt für Schritt renoviert und behindertengerecht ausgebaut. Auch ein Hallenbad sei im Bau. Leider kam es 2016 zu einem Baustopp, da der Staat die zweite Finanzrate nicht bezahlte. Aber nun kam die Zusage, dass der Bau weitergehen und das Bad 2018 in Betrieb genommen werden kann.
Um die pädagogische Arbeit zu verbessern, wurden die Gruppengrößer auf 22 Kinder verkleinert. Dafür habe man aber 3 neue Stellen für Erzieherinnen einrichten müssen,
Dankbar zeigten sich die Nadeshda-Leute, dass Württemberg nicht nur Erholungsmaßnahmen finanziert sondern auch ansehnliche Beiträge für wichtige Investitionen gibt. So wurde eine neuwertige Groß-Spülmaschine geliefert und von Stuttgarter Fachleuten installiert. 10000 Euro konnten für neue Möbel im neuen Feriendorf überwiesen werden. Das gilt auch für die Errichtung einer großen 600 kwh-Fotovoltaik-Anlage, die ab Mai gebaut werden wird. Dafür haben wir aus Spendenmitteln 45 000 Euro bereitgestellt.
Die anwesenden 10 Mitglieder des Vereins waren von den positiven Berichten sehr angetan und haben sich über den Dank der Nadeshda-Verantwortlichen sehr gefreut, der sich auch in kleinen, von Jugendlichen angefertigten Kunstwerken ausdrückte, die die Mitglieder überreicht bekamen.
Daher versteht es sich fast wie von alleine, dass die Unterstützung für Nadeshda aus Stuttgart auch 2017 weitergeht. Im Mittelpunkt wird wiederum die Finanzierung der Kindererholungsmaßnahmen sowie voraussichtlich ein Investitonskostenzuschuss für die Fotovoltaik-Anlage stehen. Mit den Einnahmen aus der 1,7-fachen Einspeisungsvergütung, die dem Zentrum vom Staat zugesagt ist, soll eine weitere stabile Einnahmequelle gesichert werden. Außerdem entspricht eine derartige Anlage den ökologischen Zielen von Nadeshda, das zeigen will, dass Energie auf umweltfreundliche Weise erzeugt werden kann und dass es eine Alternative zur risikoreichen Kernenergie gibt.
Hier noch einige Bilder aus dem Nadeshda-Alltag: