Schwerpunkte 2017: Kindererholung, Ultraschallgerät, Medikamente

Ein von uns 2005 geliefertes Ultraschallgerät

Bei der Mitgliederversammlung unserer Inititiative am 22. März wurden wichtige Beschlüsse für die Weiterarbeit gefasst. Dazu gehört der Finanzplan 2017. Dank der sehr erfreulichen Spendenentwicklung sieht er vor, sowohl die medizinische Hilfe für unsere Partner in Gomel in großzügiger Weise fortzuführen als auch das Kindererholungszentrum Nadeshda mit ansehnlichen Beträgen zu unterstützen. Einer Kinderpoliklinik soll ein hochwertiges Ultraschallgerät zur Verfügung gestellt werden.

Der von unseren Finanzreferenten Alfred Merkle und Ulrike Landwehr erstattete Finanzbericht enthielt die höchst erfreuliche Nachricht, dass 2016, dem Jahr des 30. Jahrestags der Tschernobyl-Katastrophe, der Spendeneingang gestiegen ist. Von unseren Spenderinnen und Sponsoren erhielten wir rund 128 000 Eur0. Dazu kam noch ein größeres Erbe. So war es möglich, unsere Partner mit rund 114 000 Euro zu unterstützen. Da der geplante Einkauf von Spezialmedikamenten direkt in Weißrussland sich als nicht machbar erwies und wir nach neuen Wegen der Medikamentenlieferung suchen mussten,  wurde 2016 faktisch die Kinderererholung im Zentrum Nadeshda zum Schwerpunkt. Wir finanzierten zwei Gruppen von Kindern mit jeweils 161 Kindern aus der verstrahlten Region Wetka und Gomel dreiwöchige Aufenthalte (24 000 Euro), stellten 10 000 Euro für die Möblierung eines kleinen Feriendorfs neben dem Zentrum zur Verfügung. Es liegt direkt neben Nadeshda und erweitert die Unterbringungsmöglichkeiten in den Sommermonaten. Außerdem wurde eine gebrauchte aber hochwertige Spülmaschine aus Stuttgart nach Nadeshda transportiert und von hiesigen Fachleuten installiert.

Seit vielen Jahren arbeitet Nadeshda daran, seine Energie aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen und so zu zeigen, dass es auch ohne riskante Energieerzeugung (besonders durch Atomstrom) geht.  Eine Holzhackschnitzelanlage ist schon installiert. Derzeit geht es um die Erstellung einer großen 600 kw-Photovoltaikanlage. Da der Staat eine 1,7 fache Einspeisungsvergütung für Sonnenstrom garantiert, könnte sich das Zentrum für die Zukunft eine weitere stabile Einnahmequelle erschließen.

Beispiel einer Fotovoltaik-Anlage. Quelle: Wikipedia

Unserem Verein erscheint diese ökologische und ökonomische Perspektive als sehr sinnvoll. Schon 2016 wurden dafür 35 0000 Euro bewilligt. Weitere 15 000 Euro bekamen wir dafür von der Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ der evang. Landeskirche Württemberg. Der Baubeginn ist nun für Mai 2017 geplant, die Fertigstellung für September.
Die Kosten belaufen sich auf rund        800 000 Euro. Größere Beiträge kommen von „Leben nach Tschernobyl“ (Frankfurt), einem alternativen Energieerzeuger im Rhein-Main-Gebiet und der Männerarbeit in Westfalen. Trotzden gibt es im Finanzierungsplan noch eine größere Lücke.  Daher beschlossen die  Mitglieder, die Photovoltaikanlage  mit einem größeren Betrag zu unterstützen. Das sehen wir als Investition in die Kindererholung, weil künftige Einnahmen aus dem Stromverkauf den Kindern zugute kommen werden. Selbstverständlich freuen wir uns über alle Spenden, die für dieses besondere Projekt bestimmt sind.

Das 2005 gelieferte Ultraschallgerät im Einsatz

2017 soll nun die medizinische Hilfe für Gomel und Wetka wieder verstärkt werden. Auf Wunsch der Verantwortlichen der Gomeler Kinderpolikliniken, an denen die ambulante Betreuung der Kinder erfolgt, liefern wir erneut ein hochwertiges Ultraschallgerät. Mit diesem Gerät werden frühzeitige und genaue Diagnosen von Krankheiten, z.B. der Schilddrüse ermöglicht. Kostenpunkt: ca 30 000 Euro. Schon das 2005 gelieferte Gerät tat und tut dort gute Dienste (siehe Bild). Wenn alles nach Plan verläuft, wird das Gerät Im Juni von Münchener Freunden nach Gomel gebracht.
Nachdem die Tübinger 3.Welt-Apotheke bei DifäM ihren Betrieb eingestellt hat, mussten wir für unsere Medikamentenlieferungen einen neuen Lieferanten finden.  Wir sind froh, dass sich die „Aktion Medeor“ bereit erklärt hat, die von unseren Partnern gewünschten Medikamente zu liefern und die für die Einfuhr nach Belarus nötigen Zertifikate zu beschaffen. Derzeit laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Wegen der komplizierten Vorschriften beim Import nach Belarus ist das eine sehr aufwändige Angelegenheit. Wir sind zuversichtlich, dass alles wie geplant funktioniert.
Beliefert werden soll neben der Kinderhämatologie (Leitung: Dr. Irina Romaschewskaja) auch eine neonatologische Abteilung (Leitung Dr. Sergej Koval). Der beschlossene Wert der Lieferungen beträgt 37 000 Euro.

Außerdem werden wir weiter eine Stelle einer Psychologin an der Kinderhämatologie, die Elterninitiative sowie das Gymnasium in Wetka unterstützen.

1. Vorsitzender Heinrich Korn, daneben Christoph Rau, 2. Vorsitzender

Insgesamt war die Versammlung, die vom 1. Vorsitzenden Heinrich Korn geleitet wurde, von guten und sachlichen Diskussionen bestimmt.  Die Mitglieder fühlen sich durch die Großzügigkeit und Treue der Spender und Sponsoren bestärkt, die Hilfe für die Kinder von Tschernobyl fortzuführen. Und dass die Medikamente, Geräte und das Geld richtig und im Sinne der Spender verwendet werden, konnten sich die Mitglieder bei verschiedenen Reisen und Besuchen überzeugen. Im Mai werden wieder drei Mitglieder nach Gomel und Nadeshda reisen.

 

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